Ein Bißwall wird auf einer exakt dem Kiefer angepassten Basisplatte aufgebaut und fest mit dieser Hilfsplatte verbunden. Dieser Wall kann sowohl aus Wachs oder auch aus diversen Kunststoffen sein. Man verwendet Bisswälle zur Bestimmung oder Festlegung der Zuordnung des (beweglichen) Unterkiefers zum (im Schädel verankerten) Oberkiefer (= Kieferrelation) in allen räumlichen Ebenen. Die Einstellung der Kieferrelation in allen drei Ebenen (sagittal, horizontal und vertikal = dreidimesionale Bestimmung) ergibt mit unterschiedlich aufwendigen Techniken und Verfahren die daraus resultierende Bisshöhe (Kieferrelationsbestimmung/Bissnahme). Der Zahnarzt zeichnet folgende Linien zur Vervollständigung aller wichtigen Angaben ein: Gesichtsmittellinie, Lippenschlusslinie (Kauebene), Lachlinie und die Eckzahnlinie (Verlängerung der Begrenzungslinie der Nasenflügel).
Im Oberkiefer wird ein harter Bisswall nach der Camperschen Ebene ausgerichtet (ca. 20 mm ab Umschlagfalte). Im Unterkiefer wird meistens ein Bisswall aus mittelweichem Wachs (ca. 18 mm ab Umschlagfalte) verwendet. Die Verwendung eines lichthärtendes Löffelmaterial oder auch Autopymerisats anstatt Wachs als Bisswall, leistet eine wesentlich genauere Datenfixierung. Weitere wichtige Punkte sind beim Funktionswall das Anlegen des Gesichtsbogens, eine Sprechprobe zur Phonetik und eine ansprechende Ästhetik (Länge und Richtung der Frontzähne). Suchbegriffe: Campersche Ebene, Frankfurter Horizontale, Bipupillarlinie, Spee-Kurve, Vollprothese, Wachsbisswälle, Kunststoffbisswälle, Prothese.