Wer im Schlaf mit den Zähnen knirscht, schädigt die Zahnsubstanz langfristig. Hinzu kommen Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, die nicht selten damit einhergehen. Außerdem kann Zähneknirschen die Beziehung belasten, da der Partner durch die störenden Geräusche um seinen wertvollen Erholungsschlaf gebracht wird. Welche Ursachen dem ungewollten Vorgang zugrunde gelegt werden, welche Folgen möglich sind und warum es sich lohnt einen Blick auf potenzielle Hilfsmittel zu werfen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ursachen des Zähneknirschens
Insbesondere Frauen leiden häufig unter dem unbewussten Knirschen mit den Zähnen während sie schlafen. Unbemerkt wird das Gebiss zusammengepresst und hin und her geschoben. Als typische und besonders häufige Ursache ist negativer Stress zu nennen. Dieser wird insbesondere nachts verarbeitet, wenn der Körper zur Ruhe kommt und der Verstand quasi abgeschaltet wird. Während sich die innere Unruhe im Körper breitmacht, reagiert auch die Muskulatur. Das Zähneknirschen ist ein Versuch des Organismus Frust, Ärger und psychische Belastungen loszuwerden.
Weitere Ursachen können sein:
- Kiefergelenk ist funktionell gestört
- zu hohe Zahnfüllungen
- unsachgemäß platzierte Prothesen
Mögliche Folgen
Das größte Problem beim Zähneknirschen ist, dass es oft unbemerkt stattfindet. Schließlich passiert es nachts, wenn die Betroffenen tief und fest schlafen. Nur Wenige nehmen daher überhaupt wahr, dass sie mit den Zähnen knirschen. Deutlich werden die Folgen leider erst, wenn der Zahnarzt darauf aufmerksam macht. Dieser erkennt die Problematik anhand der Spuren an den Zähnen. Aufgrund der enormen Kraft, die der Kauapparat hat, werden die Zähne durch den Druck massiv geschädigt. Risse im Zahnschmelz, Zahnfleischrückgang und abgeschliffene Kauflächen sind drei der typischen Anzeichen. Wer morgens Verspannungen der Kaumuskulatur verspürt oder ständig unter Kopf-, Nacken und Rückenschmerzen leidet, sollte den Zahnarzt schnellstmöglich um Rat fragen. Auch Zahnfleischbluten ist eine denkbare Folge. Bleibt Zähneknirschen zu lange unbemerkt, kann es sogar zum Verlust von Zähnen kommen. Irreparable Kiefergelenkschäden und schmerzhafte Entzündungen sind gleichermaßen möglich.
Hilfsmittel und Übungen gegen Zähneknirschen
Eines der wirkungsvollsten Accessoires gegen Zähneknirschen ist die Aufbissschiene. Sie verhindert, dass die Zähne beim nächtlichen Zusammenpressen direkt aneinander reiben und schützt die Zähne zuverlässig. Derartige Schienen sollten beim Zahnarzt angefertigt werden. Dieser nimmt einen Abdruck, damit die Schiene später perfekt zum individuellen Gebiss passt. Hergestellt wird das Hilfsmittel anschließend im Zahntechniklabor aus strapazierfähigem Kunststoff. Wie im Onlineportal für Dentalbedarf und Zahnhygiene geschildert, wird die Knirscherschiene meist vollständig von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten liegen bei mehreren hundert Euro.
Da der Beißschutz die Verspannungen im Kiefer aber nicht löst, sollte auch dahingehend etwas unternommen werden. Übungen zum Entspannen der betroffenen Muskelpartien können helfen das Knirschen generell einzudämmen und so zumindest einen Teil des entstehenden Drucks nehmen. Autogenes Training und Meditationsübungen, die während des Tages wiederholt werden, sind bereits ein effektives Mittel gegen Stress. Aber auch kurze Entspannungseinheiten im Liegen mit Wärmebehandlungen des Nackenbereichs helfen beim Stressabbau. Ergänzend sind Yoga und Massagen denkbare Lösungsansätze.
Spezielle Krankengymnastik für Kaumuskeln und Kiefergelenk ist in vielen Fällen die beste Methode, um am Ursprung des Problems anzusetzen. Kombiniert mit effizientem Entspannungstraining wird dem Zähneknirschen konsequent entgegengewirkt. Das Portal CMD-Arztsuche macht außerdem darauf aufmerksam, dass auch Homöopathie nützlich sein kann: "Eine ganze Reihe von Globuli sorgt für Entspannung im Schlaf und lindert die Zahnschmerzen durch Knirschen und die Kopfschmerzen." In Härtefällen sollte ein gezieltes Antistress-Training absolviert werden. Es hilft den täglichen Stress abzubauen und erst gar nicht im Übermaß entstehen zu lassen. So wird die Ursache im Keim erstickt. Lässt der Alltagsstress nach, könnte das Zähneknirschen schon bald der Vergangenheit angehören.
Schmerzexperte Roland Liebscher-Bracht erklärt im Video einfache Übungen gegen das Zähneknirschen:
Fazit
Verspannungen im Kiefer-, Nacken- und Schulterbereich sind klassische Anzeichen für Zähneknirschen. Kommt es zu den hier genannten Symptomen, sollte der Zahnarzt umgehend aufgesucht werden. Dieser untersucht das Gebiss gründlich und kann anschließend feststellen, ob Gegenmaßnahmen erforderlich sind. Mit praktischen Hilfsmitteln wie Zahnschienen sowie Entspannungsübungen lassen sich die negativen Auswirkungen minimieren.
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