Oberes Lippenbändchen (Frenulum labii superioris) und Unteres Lippenbändchen (Frenulum labii inferioris). Die Lippenbändchen ziehen in der Medianebene von der Mitte der Lippeninnenseite zur Gingiva des Alveolarfortsatzes. Dabei überqueren sie als dünne, mit Mundschleimhaut bedeckte Bindegewebsfalten, den Mundvorhof (Vestibulum oris). Im Allgemeinen sind obere Lippenbändchen stärker ausgeprägt als Untere.
Durch ein "hoch" ansetzendes Lippenbändchen können die Frontzähne auseinandergetrieben werden, was bei Erwachsenen in den meisten Fällen dann zu einem bleibenden Diastema führt.
Da sich das persistierende obere Lippenbändchen beim Zahnwechsel meist zurückbildet, ist die chirurgische Entfernung erst ab dem 7. Lebensjahr angezeigt. Die chirurgische Verkleinerung eines zu großen Lippenbändchens bezeichnet man als Lippenbändchenexzision oder Frenulektomie. In aller Regel kann das (überentwickelte) Lippenbändchen durch einen einfachen chirurgischen Eingriff unter lokaler Anästhesie von seinem Ansatz getrennt werden (Excision).
Im zahnlosen Kiefer kann das Lippenbändchen den Prothesensitz negativ beeinflussen. Die Prothese kann mechanisch abgehebelt werden und der Ventilrand, der den Saugeffekt der Vollprothese bewirkt, geht verloren.