Die Distraktionsosteogenese ist ein Verfahren zum Verlängern oder zum Aufbau von Knochen, das auf den Selbstheilungskräften des menschlichen Körpers beruht. Künstliche Zahnwurzeln (Implantate) lassen sich nur dann stabil verankern, wenn im Kiefer genug Knochensubstanz zur Verfügung steht. Da Knochen in zahnlosen Kiefern schrumpfen oder Krankheiten Knochenmaterial zerstören, müssen Zahnmediziner häufig eine zu geringe Knochenmasse zunächst vermehren.
Man trennt künstlich ein Knochenstück horizontal von seiner Basis, und zieht es mit einem speziellen Gerät, dem Distraktor (lat. distrahere = auseinanderziehen) auseinander. Dabei wird zwischen diesen zwei vorher durchtrennten Knochenstücken, die langsam Schritt für Schritt auseinander gezogen (Distraktionsphase) werden, neues Knochengewebe (sog. Kallus) gebildet. In der sogenannten Konsolidierungsphase (die Zeit nach der Distraktionsphase), festigt sich der neugebildete Knochen.
Zum Auseinanderziehen der beiden Knochenteile wird zeitweise eine kleine Distraktionsapparatur eingebaut, die vom Patienten selbst täglich aktiviert werden muss.
Implantologen versprechen sich von dieser Methode eine präzise Kontrolle des Knochenaufbaus, so dass sich die künstlichen Zahnwurzeln optimal einsetzen lassen.
Stichworte: Gaumennahterweiterung, Knochenanhebung, Kallus-Distraktion, Knochenaufbau, Distraktionsschiene, Augmentation.