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MKG Chirurgen
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie |
Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG), fachspezifisch Kranio-Maxillo-Faziale Chirurgie genannt, nimmt innerhalb der Medizinberufe eine Sonderposition ein. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten sich innerhalb der Zahnmedizin acht Spezialgebiete, wovon heute in den Vereinigten Staaten jedes eine eigene Fachzeitschrift sein eigenes nennen kann, welche von eigenen Kommissionen kontrolliert werden. Die bekanntesten darunter sind "Kieferorthopädie" (1930), "Oralchirurgie" (1930), "Mundpathologie" (1948), "Zahnersatzkunde" (1948), "Öffentliche Zahngesundheit" (1951) als auch "Pulpaerkrankungen" (1964). Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie erweitert in den Bereichen der Neuro- und Plastischen Chirurgie das Berufsbild um einiges.
Der Disziplin der Kieferorthopädie, die "Urmutter" der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts große Aufmerksamkeit geschenkt und in der Literatur erschienen viele Artikel darüber. Hauptsächlich widmete sich der zahnärztliche Berufsstand den Unregelmäßigkeiten der Zähne. Die Oralchirurgie folgte kurz darauf als eigenständiges Fachgebiet der Zahnheilkunde. James E. Garretson (1828 - 1895), der oftmals als Gründer des Faches gilt, erhielt 1856 einen akademischen Titel in Zahnmedizin und 1859 einen Titel in Allgemeinmedizin in Philadelphia. 1869 gab er das erste Lehrbuch für Mundchirurgie heraus, A Treatise on the Diseases and Surgery of the Mouth, Jaws and Associated Parts.
Die Sonderstellung der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ergibt sich aus der staatlich vorgegebenen Doppelausbildung zum Human- als auch Zahnmediziner mit anschließender vierjähriger Weiterbildungszeit, die einen so genannten "OP-Katalog" beinhaltet. Dieser schreibt unter anderem eine Tätigkeit entweder als HNO-Arzt, Anästhesiologe oder Neurochirurgen mit mindesten zwei Jahren Stationsdienst vor. Daraus ergibt sich unter anderem die Erlaubnis zu kosmetisch-ästhetisch-chirurgischen eingriffen, welche das Hauptbetätigungsfeld der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ausmachen, wobei die Schwerpunkte auf der funktionellen und ästhetischen Rehabilitation von Patienten im Bereich Kauen, Schlucken und Sprechen liegt. Im Bereich von Mund, Kiefer und Gesicht treffen auf relativ kleinem Raum sehr komplexe anatomische Strukturen aufeinander, welche von dieser medizinischen Disziplin bestens abgedeckt werden. Des Weiteren beschäftigt sich die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit Behebungen von Fehlbildungen und Formveränderungen der Zähne, Mundhöhle, Kiefer und Gesicht sowie der Wiederherstellung der Gesichtsstruktur nach einer Tumorbehandlung und Unfällen. Für diese abwechslungsreichen und vielschichtigen Aufgabenfelder sind die Fachärzte für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie besonders gut gerüstet.
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