Wie vieles andere auch
ist auch die Apotheke, zumindest in ihrer alten Form, im Wandel
begriffen. Doch trotz Veränderung und Neuerung darf eine
Apotheke noch immer ausschließlich von einem staatlich
geprüften Apotheker geleitet werden - dies gilt auch für
Versandapotheken. Weiteres, in der Regel nötiges, Personal einer
Apotheke sind pharmazeutisch-technische Angestellte,
Apothekerassistenten und Apothekenfacharbeiter.
Auch die Räumlichkeiten
einer Apotheke sind gesetzlich genau vorgeschrieben, basierend auf
der Apothekenbetriebsordnung. Dementsprechend müssen die Räume
hygienisch sauber sein, die Mindestgrundfläche beträgt 110
m². Alle Räumlichkeiten müssen ohne die Apotheke zu
verlassen betretbar sein. Für Krankenhausapotheken gelten
ähnliche Regelungen, die Mindestgrundfläche beträgt
hier allerdings 200 m².
Auch die
Versandapotheken kommen um die gesetzlichen Forderungen nach den
entsprechenden Räumlichkeiten nicht herum, für sie gilt das
gleiche, wie für die normale Einzelhandelsapotheke. Allerdings
darf der Versandraum von den anderen Räumlichkeiten weiter
entfernt liegen.
Doch Apotheken sind
eigentlich mehr als reine Arzneimittelverkäufer. Da viele
Medikamente rezeptfrei sind, haben die Apotheker auch die Pflicht,
die Selbstheilungsversuche der Kunden zu hinterfragen, eventuell zu
korrigieren. Denn Apotheker sind durch ihr Fachwissen und ihre
Kompetenz beratende Dienstleistende, nicht Verkäufer.
Früher wurden in
den Apotheken auch Medikamente in Eigenarbeit durch den Apotheker und
seine Assistenten hergestellt. Was zwischenzeitlich überhaupt
nicht mehr interessant für die Kunden zu sein schien, ist jetzt
wieder immer gefragter: ca. 1200 Medikamente, egal ob Salben, Toniken
etc, werden pro Jahr pro Apotheke selbst hergestellt - auf
individuelle Bestellung der Kunden natürlich. Leider sind jene
Rezepturen, die noch per "Handarbeit" angefertigt werden, relativ
teuer.
Auch ist die Apotheke,
neben dem Arzt, mit die einzige Einrichtung, in der Patienten
medizinisches Wissen durch Austausch mit anderen Kunden und natürlich
dem Apothekenpersonal erlangen können. Diese Tatsache wird von
den Kunden oft unterschätzt, immer mehr Menschen bestellen
online bei Versandapotheke, wollen lieber einen tieferen Preis und
verzichten dafür auf jeglichen Service und Beratung.
Doch nicht nur die
Versandapotheken bedrohen die Existenz der Apotheken - mit dem
neuesten Gerichtsurteil darf Doc Morris, ein niederländischer
Apothekendiscounter, seine Medikamente über Filialen in
Deutschland vertreiben.
Die Preise für die
Arzneimittel, die in Apotheken zu kaufen sind, liegen übrigens
der Arzneimittelpreisverordnung zu Grunde. In ihr wird festgelegt,
wie viel Prozent bzw. Euro der Apotheker auf den Herstellerpreis -
der natürlich variabel sein kann, je nachdem um welchen
Hersteller es sich handelt, draufschlagen darf, die Gewinnmarge wird
also festgelegt.
Übrigens sind die
Apotheken ein größerer Arbeitgeber, als angenommen wird:
mit ca. 136.500 Arbeitsplätzen werden dort mehr Menschen
beschäftigt, als zum Beispiel von der Volkswagen-AG: diese
beschäftigt nur etwa 103.000 Mitarbeiter.
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