Man unterscheidet grundsätzlich und Herstellerunabhängig zwischen:
Sofortimplantaten - Implantation direkt nach Zahnverlust,
verzögerten Sofortimplantaten - 4 bis 6 Wochen nach Zahnverlust
und Spätimplantaten - nach vollständiger Verknöcherung und Abheilung der Alveole.
Sofortimplantate sollten nur angewendet werden, wenn direkt nach der Extraktion des Zahnes die Alveole entzündungsfrei ist. Verzögerte Sofortimplantationen und Spätimplantationen verringern dieses Infektionsrisiko. Sofortimplantationen kommen den Bedürfnissen des Patienten jedoch am nächsten, bergen aber auch das größte Verlustrisiko.
Neben dem Operationszeitpunkt nach einer Zahnentfernung spielt auch der Belastungszeitpunkt des Implantates eine entscheidende Rolle. Man unterscheidet zwischen der Sofortbelastung und der Spätbelastung. Die Sofortbelastung setzt Primärstabilität (hohe Festigkeit des Implantates schon bei der Operation) voraus und bedeutet die sofortige Versorgung des Implantates mit der belastenden Suprakonstruktion (Krone, Brücke, herausnehmbare Prothese). Demgegenüber ist für die Spätbelastung die Primärstabilität nicht entscheidend, weil der Knochen in der Einheilzeit (mehrere Wochen bis Monate) das Implantat immer fester umschließt: je lockerer das Implantat bei der Operation, desto mehr Zeit muss für die Bildung der ausreichenden Knochensubstanz eingeräumt werden. Daher spielt der Belastungszeitpunkt eine versicherungstechnische Rolle, denn über die gemessene (in N/cm Eindrehmoment) Primärstabilität gibt es erst seit kurzem 2006 allgemein gültige Standards, über die man sich unter Implantologen in Konsensuskonferenzen einigen konnte.