Robin Hood des Lächelns verklagt
Zahnzentrum Lübeck von Zahnärztekammer S-H verklagt
Implantate ab 999.- EUR, Keramikinlays ab 290.- EUR, Zahnreinigung ab 65.- EUR, Mini-Implantate ab 2.000.- EUR
So liest der Patient seit Jahren in den Printmedien, im Internet und mittlerweile auch auf Plakatwänden, das ein Preisvergleich oder eine zweite Zahnarztmeinung durchaus auch in seiner Stadt möglich ist. Oft realisiert der Patient Preisvorteile bis zu 70%.
Das Zahnzentrum Lübeck zeigt schon einige Jahre den Preisen die Zähne. Bedingt durch die große Akzeptanz der Patienten konnte das Labor im letzten Jahr einen ungewöhnlich starken Wachstum verzeichnen, der auch den Standesvertretern der Zahnärzte nicht verborgen blieb.
Die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein verklagte jetzt das Zahnzentrum auf Unterlassung. Die Begründung: Es würde so aussehen, als ob hier Zahntechniker die Behandlung übernehmen... Ein Schelm der Böses dabei denkt, denn die Behandlung übernehmen die Partnerpraxen der AgbZ. Mittlerweile sogar bundesweit.
Geschäftsführender Gesellschafter des ZZL ist der Zahntechniker Heino Merten, der schon 2003 für seine Leistungen den Gründerpreis des Handwerks, 2005 den Exportpreis des Handwerks und erst 2008 den Marketing Award mit seinem Team erhielt. Mitinhaber des Labors sind zwei Zahnärzte aus Lübeck und Ratzeburg. Ab dem 1.10. beschäftigt das Labor eine angestellte Zahnärztin.
Das Einstellungsprofil: Patientenberatung, Beratung Zahnersatz und Preisvergleiche auch und gerade bei den teuren Implantaten.
Die AgbZ ( Arbeitsgemeinschaft bezahlbarer Zahnersatz ) ist eine Kooperation von Zahnärzten mit Dentallabors und einem Informatiker in der Schweiz für Online-Preisvergleiche im Internet.
Da díe AgbZ keine Firma sondern eine Arbeitsgemeinschaft ist, kann nur das Labor die Anzeigen schalten, um den Patienten auf Einsparoptionen hinzuweisen.
In jeder Anzeige wird auf diese regionalen Zahnärzte hingewiesen, die sich der Marktwirtschaft öffnen, einen Preisvergleich zulassen und eine zweite Zahnarztmeinung sogar mit Unterstützung der Krankenkassen anbieten. Politik, Kassen, Medien und Patienten begrüßen diese Option und den Wettbewerb. Transparenz wird sogar sehr lange vom Gesundheitsministerium eingefordert. Der Zahnarzt behält die Behandlungshoheit, die Behandlung bleibt identisch, nur der Preis sinkt für den Endverbraucher.
Die gesetzlichen Krankenkassen weisen ihre Versicherten schon seit vielen Jahren aktiv auf Einsparmöglichkeiten hin.
Im Laufe der letzten Gesundheitsreformen wurde ein Festzuschuss von den gesetzlichen Krankenkassen für den Zahnersatz eingeführt. Dies bedeutet für Patienten, dass Sie einen großen Teil der Behandlungskosten selbst tragen müssen. Wie hoch dieser Anteil ausfällt, kann er mit Hilfe eines Preisvergleichs selbst bestimmen. Der Patient wird aktiv und der Zahnarzt gerät unter Erklärungsdruck. Sicher wäre es hier am Einfachsten, dem Kunden Transparenz zu verweigern und Informationen zur Preisgestaltúng vorzuenthalten. Kammern und Standesvertreter leben dies vor.
Bereits über 7.000 Zahnärzte haben sich schon auf entsprechenden Plattformen angemeldet und eingetragen. Diese Zahnmediziner propagieren genau diese von allen Seiten gewünschte Transparenz. So auch die AgbZ Zahnärzte.
Diese Preisvergleiche sind nichts Neues. Labors in Fernost, Zahnärzte in Ungarn und Polen bieten schon lange günstigen Zahnersatz an.
Vergleichsplattformen im Internet werden immer wieder von Standesvertretern angegriffen, wie z.B. " "die zweite Zahnarztmeinung " schon vor drei Jahren. Hier findet allerdings eine Rückwärtsauktion statt. Zahnärzte unterbieten sich gegenseitig.
Preisdumping verdirbt die Qualität des Zahnersatzes.
Hier eine Auswahl aktiver Vergleichsplattformen. Es handelt sich meistens um werbende Dentallabors:
Krankenkassen:
Marktwirtschaft und Wettbewerb in der Zahnarztpraxis sind schon lange Realität. Sicher kann man seinen Ruf als Zahnarzt durch immer neue Klagen der Standesvertreter immer weiter ruinieren. Der Patient ist allerdings der Kunde und wird selbst entscheiden, ob er bereit ist, völlig überhöhte Preise hinzunehmen, nur weil Zahnmediziner und Kieferchirurgen sich so die gewohnten und lieb gewordenen Kick-Backs sichern.
Einem Labor seitens der Zahnärztekammern vorzuwerfen, es würde den Eindruck suggerieren, selbst Patienten zu behandeln und sogar Implantate zu setzen, grenzt schon an Arroganz. Es sind schliesslich die eigenen Kammermitgliedern die sich als Partnerpraxen der AgbZ dem Wettbewerb stellen. Wer die Preise nicht kennt, kann allerdings nicht vergleichen. Es bleibt abzuwarten, ob die Standesvertreter mit Ihren Klagen gegen Wettbewerb und Transparenz nicht sogar den Zahnärzten schaden.